Mittwoch, 28. Dezember 2011

Umweltzone und Feinstaub: Dreckschleudern müssen in Sossenheim bleiben

Rödelheim. Für Dreckschleudern ist in wenigen Tagen kurz hinter Ortsausgang Sossenheim Schluss. Fahrzeuge ohne Rußpartikelfilter dürfen dann nicht mehr nach Rödelheim, denn: am 1. Januar 2012 tritt in Frankfurt am Main die dritte Stufe der Umweltzone in Kraft. Dann dürfen innerhalb des Autobahnrings nur noch Kraftfahrzeuge mit grüner Plakette fahren. Nach der letzten Kfz-Statistik von Anfang 2011 hatten noch etwa 9 Prozent der in Frankfurt am Main zugelassenen Pkw (circa 28.000) und 34 Prozent der Lkw (circa 7.000) keine grüne Plakette. Das Straßenverkehrsamt hat bis Mitte Dezember knapp 900 Ausnahmegenehmigungen erteilt. Wer ab 1. Januar ohne grüne Plakette oder gültige Ausnahmegenehmigung in der Umweltzone kontrolliert wird, muss mit 40 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen.
In Deutschland haben inzwischen 46 Städte eine Umweltzone eingerichtet. In Hessen hat die Landesregierung bisher jedoch nur der Stadt Frankfurt diese Möglichkeit zugestanden. Gegen ein Urteil des Wiesbadener Verwaltungsgerichts, das auch den Einwohnern der Landeshauptstadt das Recht auf eine Umweltzone zusprach, legte sie Anfang Dezember Berufung ein.
Europaweit gelten seit 2005 zwei Grenzwerte für Feinstaub (Fachbezeichnung PM10). Zum einen darf der Jahresmittelwert 40 µg/m³ nicht übersteigen. Zum andern darf es nur an maximal 35 Tagen Tagesmittelwerte von über 50µg/m³ geben.
35 Prozent weniger Feinstaub

Übers ganze Jahr gesehen, ist die Feinstaubbelastung in Frankfurt seit 2000 um etwa 35 Prozent gesunken. Der Jahresmittelwert von 40 µg/m³ wird an den Frankfurter Luftmessstationen bereits seit 2003 eingehalten. 2010 betrug der Jahresmittelwert an der Friedberger Landstraße 29 µg/m³, in Höchst am Bahnhof 19 µg/m³, im Frankfurter Osten 22 µg/m³ und in Sindlingen 21 µg/m³. Nach den bisher für das Jahr 2011 vorliegenden Werten, ist der Jahresmittelwert für PM10 in diesem Jahr ähnlich niedrig.
Dennoch ist die dritte Stufe der Umweltzone noch nötig. Denn statt der erlaubten 35 Überschreitungstage gab es bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag an der Messstation in der Friedberger Landstraße bereits 42 Tage mit mehr als 50µg/m³ Feinstaub. Davon entfielen allein dreizehn Überschreitungstage auf November und elf Tage auf Februar. In den beiden Monaten herrschten ausgeprägte Hochdruckwetterlagen ohne Niederschlag und Wind, wodurch sich die Luftschadstoffe in der Stadt anreicherten. Durch die dritte Stufe der Umweltzone und verbesserte Emissionsstandards erwartet das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) eine weitere Verminderung des Feinstaubs um 8,5 % oder 2,4 µg/m³. Umweltdezerentin Manuela Rottmann ist zuversichtlich, dass das Limit von 35 Überschreitungstagen damit künftig eingehaltten werden kann.

Stickstoffdioxid weiterhin problematisch

Die Umweltzone trägt auch dazu bei, die Stickstoffdioxidbelastung zu senken. Hier gab es in den letzten Jahren zwar auch leichte Verbesserungen, doch wird der Jahresmittelwert von 40 µg/m³ in Frankfurt noch deutlich überschritten. So lag die Konzentration in der Friedberger Landstraße 2010 bei 56 µg/m³, für 2011 wird eine ähnlich hohe Konzentration erwartet. Die von der Stadt Frankfurt am Main geforderte regionale Umweltzone wurde von der Landesregierung abgelehnt. Um den Grenzwert trotzdem langfristig einzuhalten, sieht der neue Luftreinhalteplan weitere Maßnahmen vor, wie den Ausbau der Fernwärmenutzung, Förderung ÖPNV und Radverkehr, Verbesserung der Emissionsstandards der Busflotte. Darüber hinaus ist eine weitere Verschärfung der Abgasnormen von Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen notwendig. "Eine sehr einfache und wirksame Maßnahme wäre ein Tempolimit auf den Autobahnen", sagte Rottmann.
Dank der Umweltzone sind nach Angaben der Stadtverwaltung in Frankfurt wesentlich mehr neuere, emissionsärmere Fahrzeuge unterwegs als im Bundesdurchschnitt. Dies zeigt sich besonders deutlich bei der Flotte der Nutzfahrzeuge. Während im Jahr 2008 nur 31 Prozent eine grüne Plakette hatten, sind es aktuell bereits 66 Prozent. Bundesweit haben dagegen erst 45 Prozent der Nutzfahrzeuge eine grüne Plakette.

Nachrüstung geht vor Ausnahme

In bestimmten Fällen können Ausnahmegenehmigungen beim Straßenverkehrsamt Frankfurt am Main (Gutleutstraße 191, 60327 Frankfurt am Main), Telelefon: 069/212-40582, E-Mail: ausnahmen.stvo@stadt-frankfurt.de beantragt werden. Allerdings gilt hier der Grundsatz: Nachrüstung vor Ausnahme.
Keine Ausnahmegenehmigungen zur Einfahrt in die Umweltzone gibt es für Fahrten von Touristen, zu Einkaufs- oder Besuchszwecken, zum Transport von Kindern zur Kita, Schule o.ä., zum Besuch von Abendschulen, zur privaten Pflege von Angehörigen, die in der Umweltzone leben, von Arbeitnehmern mit ungünstigen Arbeitszeiten, deren Arbeitsstelle nicht mehr als 400 m vom Rand der Umweltzone entfernt liegt (hier ist der Fußweg zumutbar), von Fahrzeugen, die nach dem Inkrafttreten der Frankfurter Umweltzone am 01. Oktober 2008 zugelassen worden sind.
Weitere Informationen unter http://www.umweltzone.frankfurt.de./ Dort kann auch der Bericht des Umweltamtes "Luftqualität Frankfurt 2010" heruntergeladen werden. Er dokumentiert, wie sich an den Frankfurter Messstationen von 2000 bis 2010 die verschiedenen Luftschadstoffe, darunter Feinstaub und Stickstoffdioxid, entwickelt haben und macht bisher unveröffentlichte Daten des Industrieparks Höchst zugänglich.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Straßenschäden: Stadt Frankfurt richtet Hotline ein

Rödelheim. Der kommende Winter wird voraussichtlich wieder Schäden auf Straßen, Gehwegen und Plätzen hinterlassen. Um diese schnell reparieren zu können und die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, hat das Amt für Straßenbau und Erschließung wieder drei Hotlines für die drei Baubezirke eingerichtet, die ab dem 2. Januar geschaltet sind. Bürger werden gebeten, witterungsbedingte Schäden dort zu melden.

Die Hotline für den Baubezirk West (Telefon 069/212-45680, Fax an 069/212-45759, bbzwest.amt66@stadt-frankfurt.de) ist zuständig für Praunheim, Rödelheim, Hausen, Gutleut und Gallus westlich der S-Bahnstrecke, Zeilsheim, Sindlingen, Schwanheim, Goldstein, Niederrad, Höchst, Unterliederbach, Nied, Griesheim und Sossenheim.

Montag, 19. Dezember 2011

Rödelheim: Musiklabel Hazelwood zieht im März aus der alten Schuhfabrik aus

Rödelheim. Diese Nachricht schlägt kurz vor dem Fest der Liebe ein wie eine Bombe: Die Hazelwood-Studios werden Rödelheim den Rücken kehren und zwar schon im März kommenden Jahres. Aus diesem Grund werden sie auch nicht wie im vergangenen Jahr an der Rödelheimer Musiknacht mitwirken.

Die schlechte Nachricht kurz vor dem Fest erfuht Quartiersmanagerin Heike Hecker, die bereits mitten in den Vorbereitungen zur nächsten Musiknacht steckt und logischerweise auch wieder bei Hazelwood nachgefragt hatte. Auch sie hat die Nachricht komplett auf dem falschen Fuß erwischt. Sie nennt die Entwicklung "ganz und gar erschütternd".

Pablo Olivari von Hazelwoof formuliert es so: "Leider muss ich ihnen mitteilen, dass uns nicht möglich sein wird, an der nächsten Rödelheimer Musiknacht teilzunehmen, da wir aus finanziellen Gründen im März 2012 Unser Tonstudio in Rödelheim verlassen werden müssen. Da wir Rödelheim natürlich nicht ohne Abschied verlassen werden, werden wir aus diesem Anlass vom 23. bis zum 29. Januar erneut ein Festival in unseren Räumlichkeiten veranstalten. Natürlich sind sie hierzu herzlich eingeladen und wir würden uns selbstverständlich über jede Form der Unterstützung freuen."

Also es geht um die Kohle. Mal wieder. Offenbar war es nicht gelungen, sich mit dem Vermieter - anscheinend eine nicht-Frankfurter Immobiliengesellschaft - auf adäquate Mietkonditionen zu einigen, was sich bereits im Frühjahr diesen Jahres andeutete. Für den Stadtteil ist dies natürlich ein herber Verlust. Verliert er doch nach "3P" nun auch noch das zweite Musiklabel und die ehemalige Schuhfabrik in der Westerbachstraße einige kreative Köpfe.








Donnerstag, 15. Dezember 2011

Eröffnung einer Kinderkrippe am Kirschbaumweg

Am 1.2.2012 eröffnet der Verein EBI in der Eschborner Landstraße 55/Eingang Kirschbaumweg
eine Kinderkrippe für 20 Kinder im Alter von ca. 1 bis 3 Jahren.

Anmeldung und Kontakt:
per Mail: anmeldung@ebi-online.de
per Telefon: Frau Schramm, 01573-4643372

Freitag, 9. Dezember 2011

Restaurant Da Severino und der fiese Parmesan-Trick

Rödelheim. Einen schönen Abend wollte Helene V. (Name geändert) mit ein paar Freundinnen haben, lecker was essen gehen, beim vermeintlichen Edelitaliener "Da Severino" in der Breitlacher Straße. Doch anstelle eines netten Mädelsabend gab es nichts als Ärger.

Doch schön der Reihe nach: Alles begann schon bei der Bestellung:  "Wir (8 Frauen) hatten erst mal ständig das Gefühl, wir würden von dem unverschämten Kellner wegen einer Bestellung bedrängt. Dass wir nur!
eine Hauptspeise wollten fand er gar nicht gut und überredete
schließlich doch zwei Damen zu ,wenigstens einem kleinen Salat'", macht V. in einer Mail an http://www.roedelheimer.de/  ihrem Ärger Luft. Von wegen, die anderen wollen ja scheinbar abnehmen. "Der Salat schlug übrigens mit 9 Euro auf der Rechnung auf."

Montag, 5. Dezember 2011

Weihnachtsbaum in Rödelheim: Daumen hoch für Schmuckidee

Rödelheim. Richtig gute Idee, von der ich in der Rundschau nun las: Rödelheimer Geschäftsleute (Martina Seitz von Foto Köser), die Wüstenrose, Ortells dieses & jenes, der Büchergarten, Pappmarché und der Biomarkt Picard haben sich zusammengetan, um den Weihnachtsbaum vor der Sparkasse zu schmücken. Gegen eine Spende von 1 Euro kann jeder eine Kugel kaufen, die dann in den Baum gehängt wird. Blaibt was über, wird es gespendet. Richtig guter Ansatz, tip top, Daumen hoch!

Der Winter kommt - Heizenergie und Heizkosten sparen!

Mitarbeiterinnen des Energiesparservices informieren am 6.12. und 15.12. 2011 im Nachbarschaftsbüro,Rödelheim-West, Westerbachstr. 29 Das Quartiersmanagement Rödelheim-West lädt interessierte Anwohner und Anwohnerinnen zu zwei Veranstaltungen unter dem Thema „Der Winter kommt – Heizenergie und Heizkosten sparen“ ein. Die erste findet am Dienstag, dem 6. Dezember 2011, von 9 bis 11 Uhr im Rahmen des „Frauen-Info-Cafés“ statt, die zweite am 15. Dezember um 17 Uhr beim „Nachbarschaftstreff“. Ort ist jeweils das Nachbarschaftsbüro in der Westerbachstraße 29. Referentinnen des Energiesparservices des Caritasverbandes Frankfurt informieren zum Thema und stellen Anschauungsmaterialien und praktische Tipps vor. Ziel ist, neben der Kosteneinsparung für die einzelnen Haushalte für ein ressourcenschonendes Verhalten als Beitrag zum Klimaschutz zu werben.

Der Winter kommt – Heizenergie und Heizkosten sparen Energieberatung mit praktischen Tipps und Anschauungsmaterialien Referentinnen: Frau Potthoff und Frau Dünnhoff - Energiesparservice des Caritasverbandes Frankfurt/M. Termine: 6.12.2011, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.12., 17.00 – 19.00 Uhr. Nachbarschaftsbüro, Westerbachstr. 29, Tel. 93490218 Anmeldung ist nicht erforderlich.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Werbefachmann Philipp Erlach: "Wer hier lebt, muss sich seiner Werte sicher sein"

Rödelheim. In den letzten Tagen wurde an dieser Stelle viel darüber diskutiert, wie der Stadtteil Rödelheim gesehen wird. Jeder mag ein gewisses Bild haben, ein Gefühl, dass er mit dem Stadtteil verbindet. Geht das über die einzelne Person hinaus und verfestigt sich in einer Meinung, die Außenstehende vom Stadtteil bekommen, spricht man von einem Image.
Viele Stadtteile verfügen über ein Image, das nicht unwichtig dafür ist, wie sich ein Stadtteil in Zukunft entwickelt. Gilt er als schmutzig oder unsicher, setzt sich ein Prozess in Gang, den Stadtplaner und Politiker tunlichst vermeiden möchten. Denn am Ende steht der so genannte soziale Brennpunkt.

Woher kommt ein Image, wie entsteht es und was kann man dagegen tun? Wir haben nachgefragt bei Philipp Erlach, Geschäftsführer der Frankfurter Werbeagentur „Vier für Texas“ (http://www.4ft.de/), die ihre Zelte ganz bewusst im Frankfurter Bahnhofsviertel aufgeschlagen hat, gleich vis-à-vis des Eroscenters.

Eure Agentur sitzt im Frankfurter Bahnhofsviertel – wäre das schicke Westend nicht die bessere Adresse in eurer Branche?
Bei Adressen ist es für uns keine Frage von besser, sondern von passender – jeder sollte sich seinen Platz suchen und eine schicke Adresse passt eben auch zu einer schicken Agentur. Was wir nicht sind. Im immer Ungeplanten und manchmal Wilden unseres Viertels finden wir auch Hauptwert unserer Branche wieder: Kreativität. Das Bahnhofsviertel ist gewissermaßen der Wilde Westen Frankfurts, darum fühlen wir Texaner uns hier natürlich besonders wohl.


Habt ihr keine Angst, das Image des Bahnhofsviertels könnte eurer Agentur schaden?
Nein, wir freuen uns über die Mobilität und den Freiraum, den uns unser Viertel bietet. Auch unsere Kunden sind vorwiegend positiv auf die Atmosphäre unseres Viertels eingestimmt. Aber zugegeben, wer hier lebt und arbeitet, muss sich seiner eigenen Werte sehr sicher sein – man sieht tagtäglich, was passieren kann, wenn man sich gehen lässt.

Frage an den Werbefachmann. Was genau ist ein Image? Wie entsteht es?
Ein Image ist ein hoffentlich positives Vorurteil. Es entsteht, so banal das ist, über Wiederholung und speist sich, etwas weniger banal, aus der Richtigkeit und Einheitlichkeit der Botschaft, die gesendet werden.

Kann man ein Image beeinflussen. Wenn ja, wie? Und von wem?
Selbstverständlich, sonst hätte ich ja auch keinen Job. Es geht darum, die richtige Botschaft zu finden und diese an so vielen Stellen wie möglich zu leben. Marketing und Kampagnen sind eine Weise ein Image zu steuern, aber auch bei großen Marken ist es so, dass ein Image nicht allein von der Marketingabteilung gemacht wird, sondern von dem ganzen Unternehmen. Wenn Sie sich heute von einer Anzeige angesprochen fühlen und sich morgen beim Einkaufen über den Verkäufer ärgern, dann ist das doppelt so schlimm wie ohne diese Anzeige. Was so abstrakt ein Image genannt wird, sind ja ganz konkrete Erlebnisse: Ihr Kundenberater, der Ihnen 5 Minuten nach Feierabend noch weiterhilft, genügend Parkplätze, wenn Sie am Samstagnachmittag unterwegs sind oder eine gewinnende und leicht zu bedienende Homepage, wenn Sie ein Geschenk suchen. Das ganz Konkrete wird oft über das Marketing-Blabla vergessen.

Wie lange dauert es, ein Image zu wandeln?
So lange, bis hohe Werte einen ganz konkreten Ausdruck finden. Also bis eine tolle Markenkampagne gemacht wird und gleichzeitig die Verkäufer vor Ort auf den Trichter kommen, die toten Fliegen aus dem Schaufenster zu kehren.

Welches Image würden Sie sich für das Bahnhofsviertel wünschen und welches wäre angemessen?
Ich bin stolz und dankbar, in einem Land und einem Stadtteil leben zu dürfen, in dem öfter als nicht, Menschen, die umfallen, aufgelesen und behandelt werden. In dem Menschen, die uns vielleicht seltsam vorkommen, trotzdem sein gelassen werden. In dem ganz viele tapfere Menschen, die oft weit weg von zu Hause sind, sich mit Ideen und harter Arbeit über Wasser halten. Ich wünsche mir, dass das mehr gesehen wird. Wenn dann noch ein, zwei Lokale die Spaß machen, mehr die Trommel rühren, bin ich ganz zufrieden.