Montag, 20. Februar 2012

Restaurant Zum Jordan: Prima griechisches Essen ohne Schnickschnack und Bussibussi

Rödelheim. Über Griechenland und die Griechen wurde ja zuletzt wenig gutes geschrieben. Es gibt aber auch mindestens eine Ausnahme und die befindet sich mitten in Rödelheim. Das Restaurant "Zum Jordan", in der Westerbachstraße, gleich am Rödelheimer Bahnhof.
Ich wohne zwar schon einige Zeit in der Nachbarschaft, aber richtig für mich entdeckt habe ich das Restaurant erst in den letzten Wochen. Bislang war es ja auch so, dass es in Rödelheim einige Griechen gab - und die alle durchweg ziemlich gut kochen können. So hatte sich das "Weiße Ross" im Hausener Weg anfangs als Stammgrieche herausgearbeitet. Doch als der Laden dann übernommen wurde (von einem georgischen Pärchen) und später dichtmachte - man munkelt von Schutzgeld - gab es nur noch zwei.
Im Sommer bevorzuge ich den Griechen im Vereinsringhaus - wegen der schönen Terrasse. So etwas hat der "Jordan" nicht zu bieten. Dort isst man eher mitten auf der Kreuzung.

Geht man allerdings hinein, wird man überrascht. Nett, hell, sauber, modern - so kommt einem die Einrichtung entgegen, vielleicht das gepflegteste Kneipeninterieur in ganz Rödelheim, vergleichbar mit der "Blauen Adria" in der Alexanderstraße. Was mich stutzen ließ: Es war ein Freitag und wir waren die einzigen Gäste. Und das in einem Gastraum, in dem gut und gerne 40 bis 50 Leute bequem essen und trinken könnten.
Zunächst bestellten wir einen Vorspeisenteller. Für 11,50 Euro nicht gerade billig, aber groß genug, um ihn sich zu teilen. Und hier zeigte sich schon: hier kommt wenig aus der Dose, hier wird das meiste handgemacht. Der gebackene Feta war selbst paniert, die Weinblätter selbst gerollt und warm, und auch das Auberginenmus war nicht so grau und wässig wie sonstwo. Und: das dazu gereichte Fladenbrot war herrlich frisch.
Eine solche Vorspeise war schwer zu toppen. Da erinnerte ich mich daran, dass wir schon einmal dort waren. Damals hatte ich etwas von der üppigen Karte bestellt, ein griechisches Goulasch, eher mittelprächtig. Vielleicht lag es am mangelndem Durchsatz. Diesmal fragte ich nach Empflehungen des Tages. Calamares gab es. "Frisch geputzt und leicht paniert - nix tiefgefroren", sagte der ansonsten angenehm wortkarge Wirt. Wirfolgten der Empfehlung - und wurden nicht enttäuscht. Weil die Vorspeise so üppig war, teilten wir uns zu zweit eine Portion mit Röstkartoffeln. Vorab gab's noch einen kleinen Bauernsalat - ganz ohne Schnickschnack: Salat, Gurke, Tomate, Zwiebel, Feta, Oliven, fertig. Und als Zwischengang, quasi zum Vorsortieren, einen Ouzo. Auf's Haus.
Ein paar Wochen später waren wir wieder dort. Und wir hatten gleich das Gefühl, wiedererkannt zu werden. Vergleichsweise herzlich wurden wir empfangen. Wobei: Kein Bussibussi ach wie geht's denn so, gut schaut ihr aus wie bei Carmela in "La Fenice". Eher von der unaufdringlichen Art. Aber es schien, als habe uns der Chef gleich wiedererkannt und würde uns fortan zu seinen Stammgästen zählen. Ein nettes guten Abend, ein bis zwei kleine Scherze und wieder ein prima Essen. Sieht so aus, als hätten wir einen neuen Stammgriechen gefunden.
Übrigens Bewertungen gibt es auch auf http://www.qype.com/place/312668-Zum-Jordan-Frankfurt-am-Main Und auch dort zeigt sich: die Leute scheinen zufrieden zu sein.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich war lange nicht mehr da... Muß ich unbedingt mal wieder nachholen. Die Leber ist auch OBER-LECKER!

Anonym hat gesagt…

Kann ich absolut bestätigen. Der Wirt als eingefleischter Bayernfan ist ein Original. Empfehlung: unbedingt bei der Übertragung eines Bayernspiels anwesend sein.