Donnerstag, 12. Dezember 2013

Polizei nimmt Gang Bang-Party hops - Sozialhilfe aufgebessert

Rödelheim. Es komt ja selten vor, dass die Stadt die Arbeit des Ordnungsamts aktiv öffentlich hervorhebt. Es sei denn, es ist etwas spektakuläres gelungen. So wie am vergangenen Montag. Tatort: ein Frankfurter Hotel. Protagonisten: ein geschäftstüchtiges Ehepaar und einige unternehmungslustige Freier. Spielverderber: Landes- und Stadtpolizei sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes. In einer gemeinsamen Aktion haben sie am Abend eine Gang Bang-Party aufgelöst. Die Veranstalter hatten sich eine lukrative Nebenverdienstmöglichkeit zum Arbeitslosengeld (ALG) II geschaffen und in der Vergangenheit Hunderte solcher Veranstaltungen organisiert.
 180 Euro „Eintritt“ war es den Freiern wert, die auf einschlägigen Internetseiten beworbene Veranstaltung zu besuchen. Allerdings hatten auch die Ordnungshüter entsprechend recherchiert und beendeten das Treffen. Das Ehepaar versuchte sich mit einer Gewerbeanmeldung für Internetdienste zu rechtfertigen, diese war jedoch schon 2010 „wegen Erfolglosigkeit“ wieder abgemeldet worden. Im Zuge der ersten Ermittlungen, die auch zwei sichergestellte Laptops einbezieht, konnten dem Pärchen insgesamt 450 GangBang-Veranstaltungen zugerechnet werden.
 Zusammen mit dem seit 2005 bezogenen ALG II beläuft sich der Schaden für den Fiskus auf fast 1.000.000 Euro. Entsprechende Strafverfahren wegen Verstößen gegen die Gewerbeordnung, Betrugs und dem Verdacht der Steuerhinterziehung wurden eingeleitet. Weitere Ermittlungen folgen.

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