Donnerstag, 28. Februar 2013

Strassenjungs mit Zeltinger Band in der Batschkapp

Rödelheim. Na, hätten Sie es erkannt? Diese Vertrauens erweckenden Gesellen sind durchaus musikalische Legenden. Es handelt sich nämlich um die Frankfurter Combo "Straßenjungs" - eine der ersten deutschen Punkrock-Bands. Ihre große Zeit hatte sie in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren. Die Gruppe wurde laut Wikipedia 1977 von dem Produzententeam Axel Klopprogge und Eckehard Ziedrich ins Leben gerufen und spielte fortan - wahrscheinlich durchaus befördert durch die aufkommende Neue Deutsche Welle (NDW) eine durchaus tragende und dauerhafte Rolle. Schließlich schafften sie es bis zur Vorgruppe der legendären britischen Punkrocker von "The Clash".  Das wäre nun nicht zwingend einen Beitrag in diesem Blog wert, gäbe es da nicht durchaus einen handfesten lokalen Rödelheimbezug. Denn: dem zweiten Herrn von rechts dürften regelmäßige im-Stadttei-Einkaufer schon einmal in anderer Funktion begegnet sein, wahrscheinlich aus freundlich dreinschauender Verkäufer hinter der besten und ausladensten Käsetheke.
Wenn jetzt immer noch nicht der Groschen gefallen ist. Es handelt sich um Volker Picard, Chef des gleichnamigen Bio-Supermarkts in der Lorscher Straße, in Musikerkreisen besser unter dem Spitznamen "Pickup" bekannt. Die Combo, die seit einigen Jahren als Trio unterwegs ist, lässt wieder von sich hören. Am Samstag, 23. März, wird sie in der guten alten Batschkapp auf der Bühne zu sehen sein.
Und damit der Abend ein echter Kracher wird, haben sich die Straßenjungs prominenten Support aus der Domstadt Köln geangelt. Kein geringerer als Kölsch-Rocker Jürgen Zeltinger mit Band wollen beweisen, dass man auch außerhalb des Rheinlands mit ihrer Musik punkten kann. Ich denke, da kann man gar nichts falsch machen.

Videos zum Einschunkeln bei Youtube

Zeltinger "Asi mit Niwoh", "Müngersdorfer Stadion"
Strassenjungs "Ich brauche meinen Suff", "Spiesser"

Samstag, 16. Februar 2013

Zum Tod von FR-Redakteur Felix Helbig

Eigentlich kanne ich ihn kaum, ein Bisschen nur, immerhin hatte ich mit dem FR-Redakteur vor wenigen Tagen Mailkontakt. Und heute lese ich in der Zeitung, meiner Tageszeitung, dass er tot ist. Verstorben. Plötzlich. Am Mittwochabend.
Kennst Du Felix Helbig?", hatte heute Mittag meine Frau gefragt, Zeitunglesend. "Klar" hatte ich geantworten. Het der jetzt einen Preis gewonnen?, schob ich innerlich nach. Gewundert hätte es mich nicht. Seine Themen waren die, die mitunter wehtun, die bequeme Lokaljournalisten gerne einmal kleinreden oder lieber gleich beiseite schieben. Die Eisen, so schien es, konnten nicht heiss genug sein. Solch mutige Leute findet man selten. Erst recht, wenn sie erst 32 Jahre als sind.
Es waren vor allem seine Themen, die mich interessierten: Skandale in Schnellrestaurant, Ausbeutung, Schweinereien, Rechtsradikale.
Gerade wegen letzterem Thema hatte ich Kontakt zu ihm aufgenommen. Mit ihm und Quartiersmanagerin Heike Hecker hätte ich mich nächsten Freitag zusammensetzen wollen, um über die epidemieartige Aufkleberflut "Identitäres Europa" zu sprechen. Er hatte bereits vergangenes Jahr darüber geschrieben. Die Rassismus-Diskussion in Rödelheim verfolge er schon seit längerem, hatte er geschrieben. Das hatte mich ein Stück weit beruhigt, das Thema schien in guten Händen. Wie bitter.

Andreas Nöthen

Wie die Kollegen der FR trauern, lest ihr hier: 
http://www.fr-online.de/abschied-von-felix-helbig/erinnerung-glueck-fuer-alle,21828358,21852456.html#commentsRoot