Samstag, 30. November 2013

Kochbuch mit Rezept von Moses P.

Rödelheim. Am 5.Dezember erscheint "Kochen Unplugged", das Buch des Kochs Christoph Brand, mit Rezepten, die er mit deutschsprachigen Musikern – u.a. mit Moses P. – gekocht hat. Das Konzert zum Buch, auf dem Moses mit Unplugged-Besetzung spielen wird, findet am 14. Dezember in Kassel  in der Documentahalle statt. Alle Infos zu Buch und Konzert unter www.fliegende-koeche.de.

Mittwoch, 27. November 2013

CDU will Alkoholverkauf im Wasserhäuschen im Solmspark verbieten - und andere Kuriositäten aus dem Ortsbeirat

Rödelheim. Spontan-Politik - so könnte man das bezeichnen, was sich in so manchem Gemeinde- oder Ortsbeirat so abspielt. Also Politik aus dem Bauch heraus, aber ohne tiefere Überlegung oder Strategie. Anders ist das nämlich nicht zu erklären, was sich im Ortsbeirat 7 nun abspielte.
Zunächst hatte der Pächter des Wasserhäuschens an der Nidda-Brücke im Solmspark das Wort. Er hatte davon Wind bekommen, dass die CDU einen Antrag gestellt hatte, den Alkoholverkauf in seinem Kiosk künftig zu verbieten. Von "Exzessen" schrieb die Fraktion in ihrer Begründung, von Müttern mit Kindern, die dort gefährdet seien, weil sich rund um das Büdchen speziell in den warmen Monaten, ein fester Stamm an Saufkundschaft versammelt. Das dürfe es so nicht geben und das werde man versuchen zu unterbinden, schleuderte CDU-Mann Zollmann dem Pächter, der eigens vorstellig geworden war, ins Gesicht. Damit dürfte klar sein: Kommt der Antrag durch, kann der Mann den Laden dicht machen. Denn von Ausflüglern oder eben Müttern mit Kind kann er sicher nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten.
Dass damit eines der letzten Wasserhäuschen in Rödelheim - in Frankfurt hat das durchaus eine lange und berechtigte Tradition - plattgemacht würde, scheint den Christdemokraten herzlich egal. Law-and-order heißt die Devise.
Aber mal ganz unter uns: Anders als an so mancher anderen Orten in Rödelheim ist es mir dort noch nie passiert, angepöbelt worden zu sein. Und: Anders als an vielen Orten in Rödelheim, finden sich dort so gut wie nie leere Flaschen, Scherben oder ähnliches, was auf alkoholische Exzesse schließen lassen könnte. Da, mit Verlaub liebe CDU, sieht es auf so manch anderem Spielplatz gerade nach den Wochenenden weitaus schlimmer aus.
Dass durchaus auch gastronomiefreundlich diskutiert werden kann, bewiesen die Ortsbeiräte eine knappe halbe Stunde später. Da ging es zunächst um dem Radweg auf Höhe des Anglerheims. Für einige scheint dieser Abschnitt eine der gefährlichsten Stellen in Rödelheim überhaupt zu sein. Um diesen Gefahrenpunkt auszubremsen, an dem sich Fußgänger und Radfahrer einen Kampf auf Leben und Tod liefern (Achtung, Ironie!) - und bei schönem Wetter die Gäste des Anglerheims teilweise den Weg zusätzlich verengen,  sehen einige Ortsbeiräte überhaupt keine andere Lösung, als (Ironie-Ende) den überbordenden Verkehr mit einer Schranke in seine Schranken zu weisen.  Kein Witz. Schließlich, so der SPD-Mann Sasse, müsse man doch alles unternehmen, damit der dortige Gastronom durch etwaige Verkehrsberuhigung keine Nachteile erleide (Hört, hört!).
Es ist zwar nachweislich dort noch nie etwas passiert, kein Unfall keine Rangelei, kein nichts - aber alleine das Vorstellbare ist einigen offenbar Grund genug, den Radverkehr mutwillig auszubremsen.
Glücklicherweise hat wohl das Radfahrbüro den Unsinn erkannt und angekündigt, jedwedes Hindernis umgehend wieder entfernen zu lassen. 
Immerhin bewies der Grüne Bocklet einen Kühlen Kopf er mahnte zur Besonnenheit, die Verkehrsteilnehmer zur Rücksicht - schließlich sähe das Niddaufer bis Bonames, wenn man wie wild Schranken und Hindernisse errichte, irgendwann aus wie der Todesstreifen in der ehemaligen DDR. Zum Radfahren zu ermutigen sei ein wichtiges Ziel der städtischen Verkehrsplanung - schon deshalb sei eine Schranke, insbesondere an der diskutierten Stelle, ich paraphrasiere den wortreichen Vortrag so: Blödsinn.
Wie am Ende der Ortsbeirat in Sachen Alkoholverbot entschieden hat entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist zu hoffen, dass der CDU-Vorstoss abgeschmettert wurde. Aber alleine schon die Idee zeigt deutlich, dass man in Rödelheim in den politischen Gremien mit allerhand Unüberlegtem jederzeit zu rechnen hat.

Nachtrag: Wie der Tagespresse zu entnehmen ist, hat die CDU den Antrag auf Druck der anderen Ortsbeiratsfraktionen zurückgezogen, Alkohol am Wasserhäuschen verbieten zu lassen. Offiziell, um den Antrag zu "überarbeiten". Besser gleich weg damit.


Dienstag, 26. November 2013

Alte Handys im REWE-Markt abgeben - für ein Gorillaprojekt des Zoos

Rödelheim. Vielleicht ist schon bekannt, daß der Frankfurter Zoo alte Handys zugunsten eines Bergorilla-Projekt sammelt. Beim illegalen Abbau des Erzes Coltan - wichtig für die Handyproduktion - werden u.a. die letzten Lebensräume der Bergorillas zerstört.In Rödelheim gibt es nun eine private Sammelstelle bei Familie Horstmann, Fuchstanzstraße 31. Familie Horstmann bringt die Handy-Spenden dann zum Zoo. Wem der Weg nach Rödelheim (oder direkt zum Zoo) zu weit ist, kann sein kaputtes Handy bei passender Gelegenheit auch bei Heike Hecker im Stadtteilbüro in der Westerbachstraße abgeben. Sie reicht das Handy dann weiter. Mehr Infos zur Sammelaktion: http://www.zoo-frankfurt.de/helfen/handy-sammelaktion.html
Außer Handys fällt immer wieder auch anderer Elektroschrott an. Aber: die städtischen Sammelstellen liegen für die Meisten nicht zentral. Und wenn man zu den Sammelzeiten des Schadstoff-Mobils keine Zeit hat, die Elektroteile aber nicht in die Mülltonne werfen will? Die Stadt Frankfurt hat jetzt mit REWE ein Pilotprojekt zum Sammeln von Elektroschrott in Rewe-Märkten gestartet: "Nun ist es auch im Rahmen eines Pilotprojekts der FES möglich, seine Kleingeräte in ausgewählten REWE-Märkte abzugeben. Wird das Angebot positiv angenommen, ist eine Ausweitung auf weitere REWE-Märkte denkbar Hier kann man seine Kleingeräte ab sofort abgeben: REWE, Kurmarkstraße 3, Nieder Erlenbach;
REWE, Victor-Slotosch-Straße 11, Bergen Enkheim;
REWE, Karl-von-Drais Str. 13, Eckenheim;
REWE, Am Dachsberg 204, Preungesheim;
REWE, Westerbachstraße, Rödelheim;
Smart-Markt, Porthstraße 11, Eckenheim;
Smart-Markt, Oberer Kalbach Weg 2, Kalbach;
Smart-Markt, Hugo-Kallenbach-Straße 16, Sindlingen."
 Angeblich sind die Sammelbehälter recht unauffällig gestaltet. Am besten mal im Markt nachfragen.

Sonntag, 24. November 2013

Tiere füttern - gut gemeint ist meist das Gegenteil von gut.

Rödelheim. Mit der Tierliebe ist das so eine Sache. Gut gemeint ist meist das Gegenteil von gut. Das betrifft sicher nicht nur das Verhältnis von Mensch und Hund in dicht besiedelten städtischen Raum, das ich durchaus kritisch sehe (wurde hier ja schon thematisiert). Auch andere Versuche, wild lebenden Tieren vermeintlich etwas Gutes angedeihen zu lassen, indem man es gegen seinen Willen füttert, lassen sich immer wieder beobachten.
Es fängt ja harmlos an. Sinken den Temperaturen unter 20 Grad, nehmen die Supermärkte Vogelfutter auf ins Sortiment: Körnermischungen, Meisenknödel, das volle Programm. Dass bereits jedem Grundschüler erklärt wird, dass man Vögel im Allgemeinen nicht zu füttern braucht, ist wurscht. Ausnahmesituationen gibt es immer: eine wochenlange geschlossene Schneedecke zum Beispiel, oder einen über Wochen knüppelhart gefrorenen Boden. Aber ohne Schnee und Frost sind Fütterungen überflüssig und schaden eher. Denn sie machen Meise und Co träge und faul. Und irgendwann verlernen sie, sich selbst Futter zu suchen. Schaut euch nur die Katzen an. Fängt eine Katze heute noch eine Maus konnte sie entweder nicht anders, weil ihr das Vieh unvorsichtig vor die Nase lief, oder ihr war langweilig. Hungrig war sie sicher nicht.
Auch schon mal im Brentanopark gewesen, dort, wie die Kleine Brücke den Radweg ans andere Niddaufer lenkt? Dort, wenige Meter entfernt vom griechischen Restaurant im Vereinsringhaus, hat sich seit einiger Zeit eine Nutria-Familie eingerichtet. Nutrias sind Biberratten - also größer als Ratten, kleiner als Biber, recht possierlich und - inzwischen  - alles andere als scheu. Warum auch. Die Menschen kommen und staunen und bringen in aller Regel säckeweise Futter mit: Möhren, Salatblätter, Küchenabfälle. Ein Paradies.
Ähnlich ergeht es den Enten. So viel Brot, wie ihnen kleine Kinder mit ihren Eltern allsonntaglich an der Nidda um die Ohren werfen, können die fast gar nicht mehr fressen, wenn sie nicht ihre schwimmfähigkeit verlieren wollen.
Etwas befremdlich wirkte es da schon, dass offenbar eine Bäckerei oder zumindest ein Verkaufsladen für Brot die Brache, die lange hinter dem Rewe-Markt in der Breitlacher Straße bestand, als Entsorgungsstation für Brot ansah. Kilo- fast Zentnerweise sah nan dort allmorgendlich das Brot liegen. Selbst als die Stelle eigentlich noch mit einem Zaun abgesperrt war. Hunderte Tauben fanden das spitze.
Und neuerdings scheint es eine weitere zweifelhafte Spielart mißverstanderener Tierliebe zu geben. Hinter dem Wartehäuschen am Mittelahnsteig meint nun jemand, ein ganzes Päckchen Haferflocken auskippen zu müssen. Die dazu passenden Taubenscharen ließen nicht lange auf sich warten. Welche Motive dahinter stecken - man weiß es nicht. Von schlichter Gedankenlosigkeit über einen gezielten Versuch, die Bahn zu ärgern bis pure Blödheit ist alles drin.

Zu wenige Hortplätze in Rödelheim: Eltern schreiben offenen Brief

Der nun folgende Brief wurde von den Elternvertretern des KIZ Biedenkopfer Weg an die Schulleitung der Brentanoschule, die Leitung der Erweiterten-Schulischen-Betreuung, die drei Kinderbetreuungseinrichtungen mit Hortangebot, das Stadtschulamt, das Bildungsdezernat, das Quartiersmanagement West sowie an die Mitglieder des Ortsbeirates 7 per E-Mail verschickt.

Wir hoffen, dass sich durch eine Zusammenarbeit aller Beteiligten die Betreuungssituation für das nächste Schuljahr verbessern wird.

Sehr geehrte Damen und Herren,
nach den diesjährigen Sommerferien ist zu den Eltern der jetzigen Vorschulkinder im Grundschulbezirk Brentanoschule in Rödelheim die Information durchgedrungen, dass für das kommende Schuljahr eine gravierende Knappheit an Plätzen im Bereich der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder (Hortplätze) bestehen wird. Dies hat unter den Eltern der betroffenen Kinder große Besorgnis ausgelöst. In der Mehrheit der Familien sind beide Elternteile berufstätig. Daneben liegen in einigen Familien verschiedene soziale Gründe vor, die eine Hortbetreuung der Kinder gebieten. In allen Fällen ist von einem dringenden bzw. existentiellen Bedarf nach einer gesicherten Nachmittagsbetreuung für nahezu alle zukünftigen Schulkinder in diesem Bezirk auszugehen.
Die Elternbeiräte des KIZ Biedenkopfer Weg haben daraufhin formlos bei sämtlichen Kinderbetreuungseinrichtungen im Schulbezirk der Brentanoschule in Rödelheim die Zahl der für das Schuljahr 2014/15 gesichert zur Verfügung stehenden, freien Hortplätze angefragt. Die Rückmeldungen der vier Einrichtungen haben ergeben, dass für das nächste Schuljahr lediglich mit insgesamt 18 freien Hortplätzen zu rechnen ist. Laut Auskunft des Schulsekretariats der Brentanoschule stehen dem etwa 50 Schulanmeldungen gegenüber. Obwohl sich erfahrungsgemäß durch Umzüge, Gestattungsanträge und Abmeldungen älterer Kinder zum Schuljahresbeginn die Zahlen noch ändern können, sehen die Elternvertreter hier eine dramatische Unterversorgung im Schulbezirk der Brentanoschule als gegeben an.
Im Namen aller Eltern von Vorschulkindern in diesem Schulbezirk in Frankfurt-Rödelheim richte ich mich hiermit an die zuständigen Stellen im Stadtschulamt, die Schulleitung der Brentanoschule, die Leitungen der zuständigen Kinderbetreuungseinrichtungen, die Kitas Frankfurt, das Schuldezernat, die Schulverwaltung, die Mitglieder des Ortsbeirats 7 und die Vertreter der politischen Parteien mit dem Apell, sich dieser für die Familien existentiell dringenden Angelegenheit anzunehmen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Aus Sicht der betroffenen Elternvertreter wird es ohne eine zeitweilige Erweiterung des Angebots (Überbelegung) in allen Einrichtungen nicht möglich sein, den Bedarf an Hortplätzen nur annähernd zu decken. Darüber hinaus müsste die Möglichkeit einer irgendwie gearteten Erweiterung des Angebots unter Einbeziehung anderer, bereits vorhandener Träger in Rödelheim, wie des RAUMs, in Erwägung gezogen werden.
Im Namen aller betroffenen Eltern regen die Elternvertreter die Bildung eines Arbeitskreises zu diesem Thema im betroffenen Schulbezirk an, um im Austausch mit den zuständigen Stellen und den Leitungen der Betreuungseinrichtungen Lösungsmöglichkeiten zu erörtern. Für den Kontakt zur Schulverwaltung und zur Verwaltung der städtischen Kindertagesstätten bitte ich um Mitteilung von Namen und Kontaktdaten der zuständigen Ansprechpartner.
Die Elternvertreter des KIZ Biedenkopfer Weg werden am 26.11.2013 bei der Sitzung des Ortsbeirats 7 anwesend sein und das Thema des Hortplatzdefizits vortragen.
  
Mit freundlichen Grüßen
Laura Demirdöven
Elternvertreterin KIZ Biedenkopfer Weg

Donnerstag, 21. November 2013

Ein Lebenszeichen von La Fenice: "Wir geben nie auf!"

Rödelheim. Die Spekulationen schossen wild ins Kraut. Zum 1. Mai war La Fenice von der Radilostraße nach Alt-Rödelheim gezogen. Damit nicht genug Veränderung: Carmela, die Chefin, gute Seele, Küchenmeisterin und Alleinunterhalterin des Ladens hatte den Stab an den Sohnemann Alessio Dogana übergeben und sich einen ruhigeren Job gesucht. Alles schien gut zu werden. Das Lokal wurde nett eingerichtet und auf einmal war es zu. War die Lokalität nicht für ein gastronomisches Gewerbe zugelassen? lautete eine der Mutmaßung, die die Runde machen. Wobei: es hatte dort zuvor schon Gasteonomie gegeben. Gab es feuerpolizeiliche Gründe, oder Probleme mit den Behörden? Niemend wusste etwas.
Nun geht La Fenice in die Offensive. "Wir geben niemals auf!" prangt es in großen Lettern in einer Anzeige auf der Titelseite des aktuellen Main-Nidda-Botens.Und weiter: "Entgegen der verbreiteten Gerüchte, das La Fenice hätte geschlossen oder sei weggezogen, wir geben bekannt: Wir haben geöffnet in Alt Rödelheim 20 [...] Mo.-Sa. ab 18 Uhr, Sonntags geschlossen." Na also, ein Lebenszeichen.


http://www.la-fenice.de/index.html

Montag, 18. November 2013

Leerstandsmelder.de meldet über 560 Leerstände in Frankfurt

Rödelheim. Geld ist billig, Wohnraum ist knapp - neben München, Hamburg, Köln, Berlin und Stuttgart zählt Frankfurt zu den Städten in Deutschland, in denen der Wohnraum am knappsten zu sein scheint. Selbst die fiesesten Drecklöcher gehen zu vergleichsweise Preisen über den Tisch.
Da wundert es schon, wenn man auf die Internetseite www.leerstandsmelder.de kommt. Dort werden alleine für die Stadt Frankfurt rund 560 Leerstände angezeigt - Büro- und Wohnflächen gleichermaßen (siehe Screenshot). Sogar Rödelheim ist dabei. Überraschungen gibt es da freilich nicht. Das alte US-Gelände an der Gaugrafenstraße ist genauso dabei, wie das Bürogebäude am südlichen Ende des Bahnhofs. Einzelhandelsflächen, wie sie zurzeit in Reihe auf der Lorscher Straße zu haben sind, sind gar nicht verzeichnet.
Die Idee stammt aus Hamburg. Inzwischen sind etliche Städte in Deutschland erfasst. Das ganze lebt vom Mitmachen. Genauer gesagt: Je mehr mitmachen, und je aktiver die Mitmachenden sind, desto genauer und aktueller sind die Einträge. Eintragen kann aber nur, wer sich einloggt, also vorher einen Account erstellt. Wer mitmachen will, findet hier eine Kontaktmöglichkeit: kontakt@leerstandsmelder.de
 Wie aktuell die für Frankfurt resultierenden Einträge sind, ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen, für Gelegenheitssucher scheint das Ganze also nichts zu sein. Wohl aber für Leute, die von Berufs wegen einen Blick auf den Immobilienmarkt richten müssen, oder die auf diesem Wege vielleicht auf der Suche nach einem Häuschen zum kaufen sind. Auch, ob die Einträge von irgendeiner Stelle nochmals überprüft werden, ist dem Portal nicht zu entnehmen. Die Betreiber sehen die Sache so:
"Aber leerstandsmelder.de wird auch kritisiert: Manche Eigentümer fühlen sich an den Pranger gestellt. Dabei steht es Eigentümern frei zu erklären, warum ihre Immobilie leer steht.
Aktivisten kritisieren, dass die Einträge auf leerstandsmelder.de Spekulanten helfen könnten, Immobilien zu verwerten. Das ist zwar nicht völlig auszuschließen, allerdings handelt es sich bei den meisten gemeldeten Leerständen um Immobilien, die aus dem Markt gefallen sind, und in vielen Fällen stehen sie leer, weil Investitionen in sie keine Rendite erwarten lassen. Oder sie stehen leer, weil sie bereits Spekulationsobjekte sind. Außerdem informieren sich Spekulanten, Makler und Investoren eher anderweitig über Leerstände. Dazu nutzen sie exklusive Netzwerke, „Immobilienstammtische“ und Kontakte zur Politik. Leerstandsmelder.de wirkt dagegen eher als Korrektiv und fördert die Informationsgleichheit."

Weitere Links zum Thema in Frankfurt:
Netzwerk Frankfurt für Gemeinschaftliches Wohnen: http://www.gemeinschaftliches-wohnen.de/ 

Thing Frankfurt: http://www.thing-frankfurt.de/frankfurt/leerstand




Sonntag, 17. November 2013

Genial oder bekloppt? Das Kochhaus in Bockenheim

Screenshot Kochhaus Homepage
Rödelheim/Bockenheim. Ich schwanke noch, ob ich die Idee genial oder einfach nur bekloppt finden soll. Am Samstag war ich in Bockenheim unterwegs und bin irgendwann im Kochhaus auf der Leipziger Straße gelandet. Anfangs habe ich überhaupt nicht mitgeschnitten, was dort genau passiert. Ich hatte von dem Konzept noch nie gehört, dachte, ich sei in einem Geschäft für Yuppie-Küchenaccessoires - Bockenheim halt, soweit so normal. Doch beim Streifzug durch den Laden - er war übrigens ziemlich gut besucht - blickte ich so langsam durch. Poster mit Rezepten hingen dort über den Tischen. Auf den Tischen lagen dann, hübsch drappiert, die benötigten Zutaten für die schmackhaft aussehenden Gerichte.
Wem also das Wasser im Munde zusammenläuft bei dem Anblick - und die Gefahr besteht durchaus - der findet alles, was er dafür benötigt in unmitelbarer Nähe - und in der genau benötigten Menge. Also kein Rennen durch vier Läden und eine Odyssee durch das Bahnhofsviertel, um irgend ein exotisches Gewürz in viel zu großem Gebinde aufzutreiben, das man danach garantiert die nächsten drei Jahre nicht mehr in die Hand nehmen wird. Ebenso beim Fleisch. Braucht man 200 Gramm Schweinelende, bekommt man 200 Gramm davon gleich nebenan in der Kühltheke. Und eben sich mindestens 500 Gramm - wofür man nicht nur vielmehr ausgibt als nötig, und an dem man auch noch drei Tage später zunehmend lustlos herumnagt.Wer zum Dinner dann gleich noch einen schicken Wein benötigt, der bekommt ihn dort natürlich auch. Alles edel aufgemacht, hübsch verpackt - wie aus dem Brigitte-Magazin: Edel, schick, urban.
Das Bockenheimer Kochhaus ist das erste in Frankfurt. Neu ist die Idee aber nicht. Weitere gibt es in Berlin-Prenzlauer Berg und -Kreuzberg, Hamburg-Ottensen, München-Schwabing - na, alles klar? Genau, die Schickistadtteile der deutschen Metropolen. Und nun halt Bockenheim. Seit 2010 ist das Franchise-System am Start und scheint zu expandieren. Stuttgart oder Köln sind sicherlich als nächstes dran - oder Baden-Baden?
Doch die Rezept- und Einkaufshilfe ist nicht alles. Kochkurse und Events gehören ebenfalls zum Portfolio. Aber auch Conviniencemäßig setzt das Kochhaus neue Maßstäbe. Die Gemüsekiste kennt jeder, oder? Wer es nicht kennt: ein Gemüseladen (meist Bio) liefert eine Auswahl an Gemüse und Obst (auch Käse, Wurst ect.) frei Haus, inklusive der Rezepte, was mit dem Zeugs dann anzufangen ist. Im Kochhaus nennt sich das "Sorglos-Abo". Dort gibt es ebenfalls Rezepte und die Zutaten frei Haus. Drei Tage vor der Lieferung kommen die Rezeptideen per Mail. Sagen die nicht zu, kann man online Veränderungen vornehmen. Zwischen 28 und 54 Euro kostet das. Für letzteres bekommt man die Rezepte für 5 Gerichte für 2 Personen. Für 6,80 Euro kommt die passende Flasche Wein gleich dazu. Wer sich nicht binden will, kann die Zutaten auch für einzelne Gerichte bestellen. Nur kochen muss man halt noch selbst - aber dafür findet sich bestimmt auch noch eine Lösung.

Internet: http://www.kochhaus.de/kochhaus-bockenheim/http://www.kochhaus.de/kochhaus-bockenheim/

Anschrift Kochhaus Bockenheim
Leipziger Straße 43
60487 Frankfurt
Öffnungszeiten Montag - Samstag
10 bis 2 Uhr


Samstag, 16. November 2013

Brentano-Museum im Petrihaus ist wieder geöffnet

Rödelheim. Das Brentano-Museum im Petrihaus ist geöffnet am Sonntag, den 24. November 2013, 14-18 Uhr. Immer an den letzten Sonntagnachmittagen der Monate Februar bis November begleiten Sie Mitglieder des FörderVereins PetriHaus auf einem Rundgang durch die von Georg Brentano im Petrihaus bewohnten Räume, erzählen aus seinem Leben und der Geschichte des Hauses. Außerdem werden selbst gebackener Kuchen und Kaffee angeboten. Eintritt frei. Weitere Informationen bei Beatrix Schmidt, Telefon 069/78801551, E-Mail beatrixschmidt@yahoo.de.

Donnerstag, 14. November 2013

Nikolausmarkt am 30. November - Straßen gesperrt

Rödelheim. Am Samstag, den 30. November, findet der traditionelle Rödelheimer Nikolausmarkt statt. An diesem Tag sind die Straßen „Alt Rödelheim“ und „Burgfriedenstraße“ (von Alt Rödelheim bis Reichsburgstraße) von 8 bis 24 Uhr komplett für den Verkehr gesperrt. In dieser Zeit ist keine Zu- bzw. Abfahrt möglich. Das Abstellen von Fahrzeugen auf der Straße und im Seitenstreifen ist nicht möglich. Der Vereinsring bittet Verkehrsteilnehmer, die Parkplätze ab 8 Uhr freizuhalten. Alle nach 9.00 Uhr abgestellten Fahrzeuge werden mit behördlicher Genehmigung kostenpflichtig abgeschleppt. Der Vereinsring auch wegen der zu erwartenden Lärmbelästigung um Verständnis.

Kein Gag! Endlich furzen ohne Reue: Englische Unterhose filtert den Geruch raus

Quelle: Shreddies
Rödelheim. Manchmal muss  man auch mal über den Tellerrand schauen. Also, mit Rödelheim hat das, was unser Produkt des Monats und ein Geschenktipp für Weihnachten ist, zunächst mal nichts zu tun. Wobei: ich könnte mir vorstellen, dass es einige Leute auch hier gibt, die sich dies für sich selbst oder noch vielmehr ihren Partner ersehnen. Unterhosen, die den Furzgeruch absorbieren, hat das Unternehmen Shreddies aus dem britischen Städtchen Loughborough jetzt schlagartig bekannt gemacht. Will heißen: Lassen Sie es künftig von Herzen krachen - der Geruch - das unerwünschte Nebenprodukt eines kernigen Furzes - bleibt künftig in der Buxe hängen. Das Prinzip funktioniert so: die Hosen (gibt es für Männer und Frauen ab 35 bzw 45 Pfund, in den Farben weiß und schwarz) bestehen aus mehreren Schichten. Irgendwo in der Mitte ist eine Schicht aus Aktivkohle
Quelle: Shreddies
verarbeitet, in der die Knaller hängenbleiben (siehe Schema). Damit ist der stinkende Pups dem Untergang geweiht. Gut, einer Menge Comedians gehen künftig 50 Prozent ihrer Gags durch die Lappen - ganze Filme hatten den Furz als Leitmotiv (Louis de Funes, Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe)

oder bauten zumindest ganze Gagkaskaden auf Kosten der Flatulenz (so der medizinische Begriff) auf. Man denke nur an die legendäre Szene in Dumm und Dümmer mit der kaputten Klospülung - ein echter Schenkelbrecher - aber auch ein Witz auf Kosten einer Minderheit. Wobei unter Flatulenz leidende in aller Regel nicht besonders auffallen. Wenn überhaupt nur in überfüllten S-Bahnen (wobei man den Verdacht prima von sich wenden kann, indem man einen Mitreisenden vorwurfsvoll anschaut. Es sei denn, man ist auf den Weg ins Stadion, da gehört das durchaus zum guten Ton). Apropos Ton: Den Geruch kann man also nun vom Furz trennen. Das Geräusch bleibt jedoch. Einen Furzschalldämpfer haben wir auch noch nicht im Netz gefunden. Sollte sich nun jemand dazu entschließen, die Buxen zu testen - wir wären an einem Erfahrungebericht interessiert. Gerne auch anonymisiert.

Mehr Infos:
Shreddies, Cotes Mill, Nottingham Road, Loughborough, LE12 5TL;01509 610 610,enquiries@myshreddies.com, www.shreddies.com.

Montag, 11. November 2013

Alt-Rödelheim: Aus der Wüstenrose wurde das Bouquet Garni

Rödelheim. Der Begriff Bouquet-Garni stammt aus der feinen Küche. Es handelt sich dabei um ein Kräutersträußchen, das zum Kochen mit den Topf gegeben wird, um für ordentlich Aroma und Rafinesse zu sorgen. Bouquet-Garni lautet jetzt aber auch der Name eines kleinen Lädchens in Alt-Rödelheim, das am 4. November nach längerem Umbau wiedereröffnete.
Wieder, weil die Inhaberin gleich blieb, die dort zuvor mit dem Blumenladen "Wüstenrose" einem ordinären Blumenstrauß etwas sehr originelles Verlieh. Aber der Aufwand war zu hoch. Aber keine Angst: Blumensträuße wird es künftig auch wieder geben, allerdings weniger spontan auf Kundenwunsch gebundene, sondern bereits fertig arrangierte. Das spart den immer gehetzten Kunden Zeit und die lange Parkplatzsuche - denn das ist in Alt-Rödelheim seit eh und je eine Katastrophe. Außerdem konnten sich die Kunden stets auf die Ratschläge und Fantasie von Inhaberin Birgit Varasteh verlassen. Das wird sicher auch künftig so sein. Auch Adventskränze und andere saisonale Blumen und Pflanzen wird es auch weiterhin bei Bouquet-Garni geben - als Strauß oder im Topf. Und natürlich nett verpackt.
Doch Bouquet-Garni kann noch mehr - und da zeigt sich der gewählte Name als passend. Denn das neue Angebot bietet auch Aroma und Rafinesse. Drei Tische stehen im frisch renovierten und warm dekorierten Verkaufsraum. Kaffee- und Teespezialitäten gibt es dort, dazu ausgewählte kleine Speisen. Das kann dann einmal ein selbstgebackener Kuchen sein, eine Suppe oder ein Frühstück (inklusive Getränk für rund 8 Euro). Jedoch nicht regelmäßig, eher nach Lust und Laune - es lohnt sich also, einfach mal spontan hineinzuschauen. "Es ist davon auszugehen, dass die Kunden genauso gerne etwas liebevoll Zubereitetes essen wie ich", schreibt Varasteh in ihrem Werbeflyer. "Daher dürfte mein Motto für das, was die Küche verlässt, stimmen: Ich akzeptiere für meine Gäste nur, was ich auch als gelungen Empfinde."Aber: die große Gastronomin will Birgit Varasteh nicht geben; lieber hin und wieder etwas Nettes und Überraschendes kredenzen.
Anregungen liefert Bouquet-Garni aber auch für Zuhause. Einrichtungsgegenstände aus Stoff, Holz, Metall  - überwiegend Handverarbeitetes - erweitern das Angebot. Und hin und wieder soll auch Antikes dabei sein. Aber auch Weine, Öle, Essige, Liköre oder Gewürzzsalze gibt es - als Ideen für keine Geschenke, oder um sich selbst etwas gutes zu tun.
"Ganz besonders freue ich mich schon auf unsere kleinen Events im Ladengeschäft", sagt Birgit Varasteh. Termine und Ankündigungen werden im Schaufenster ausgehängt.

Fazit: Alt-Rödelheim blüht weiter auf und ist um eine Attraktion reicher. Nach Ortells dieses und jenes und dem veganen Restaurant Savory lockt nun eine dritter Laden Menschen mit besonderem Geschmack und einem Faible für Gutes und Schönes. Und das ist prima!

Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag 9-14 Uhr und 16-18.30 Uhr.
Mittwochs- und Samstagsnachmittags ist geschlossen.
Öffnungen außerhalb dieser Regelzeiten werden gesondert angekündigt.

Alt-Rödelheim 25
60489 Frankfurt
Telefon: 069-78 72 50
Mail: birgit.varasteh@web.de
www.bouquet-garni-web.de

Sonntag, 10. November 2013

Radelnd in Rödelheim, Teil 2: Vom Hauptbahnhof in den Westen

Rund um den Hauptbahnhof ist Frankfurt eigentlich das, was sie sonst nirgendwo so richtig ist: Großstadt. Großstadt bedeutet: jede Menge Verkehr - zu Schiene und auf der mehrspurigen Straße, meist sehr PS-stark. Radfahrer sind da sicher das schwächste Glied, das bekommt man auch zu spüren. Nicht zuletzt deshalb hab ich mich dazu entschieden, nur mit Fahrradhelm in die Innenstadt zu radeln. Es ist schlicht gesünder, der Helb ist eine Art Lebensversicherung.
Dennoch muss ich sagen: zu den Vergessenenen gehören die Radler dennoch nicht. Sieht man von der Monsterkreuzung Mainzer Landstraße/Friedrich-Ebert-Anlage bzw. Düsseldorfer Straße ab, kommt man doch recht gut hinaus in Richtung Westen. Die Tücken stecken meist im Detail: fünf Zentimeter hohe Verwerfungen zwischen Straßenbelag und Tramschienen - wer die übersieht hat das Gefühl, als würde es die Speichen sprengen. Aber ist man erst einmal auf der richtigen Seite (also die, die mit der Fahrtrichtung der Autos korrespondiert - das weiß offensichtlich auch noch nicht jeder Radler), ist man eigentlich sicher. Ampeln regeln das Gröbste, wobei ich nicht daran denken mag, wenn die einmal jemand übersieht, aber das ist doch wohl sehr theoretisch, oder?
Wobei: Mitdenken für andere, zumeist deutlich stärker Motorisierte Verkehrsteilnehmer ist Pflicht, will man als Radfahrer heil ans Ziel kommen. Nirgendwo zeigt sich das deutlicher als auf Höhe Festhalle, Marriott-Hotel - hat man erst einmal das Hotel Hessischer Hof mit seinem regen, radwegkreuzenden Taxiverkehr heil überstanden.
 Dort kommen zwei knifflige Situationen gleich hintereinander. Zunächst die Ampel gleich vor dem Hotel. Der Radweg endet, man kreuzt die Straße - nicht selten zugestellt mit Fahrzeugen die dachten, trotz Stau noch weiter auf die Kreuzung herauffahren zu müssen. Haben sie längst rot und die anderen grün, versuchen sie panikartig die Kreuzung zu verlassen; auf Radfahrer wird dabei dann nicht mehr zwingend geachtet. Man muss dann schon klingeln und brüllen; Zu Blickkontakt kommt es selten. Viele Autofahrer richten ihren Blick stur durch die getönten Scheiben des SUV nach vorne auf die Straße. Eingeständnisse von Fehlern erfordern schon im normalen Leben eine gewisse Größe. Im Verkehr ist es ein Zeichen von Schwäche. Und wer mag sich das mit 190 PS unter dem Arsch schon eingestehen, zumal gegenüber einem Drahtesel? Mir reicht es auch schon, wenn die Autos dann einfach stehenbleiben.
Keine 20 Meter weiter die nächste Situation zum Luftanhalten. Der Radweg kreuzt wieder eine Straße, diesmal die Rechtsabbiegerspur in Richtung Bockenheim. Auch hier ist es oftmals gesünder als Radler das Tempo deutlich zu verringern, ehe man die Straße kreuzt. Im Winter bei Dunkelheit hab ich es bislang noch nicht ausprobiert, könnte aber an Harakiri grenzen - trotz Lichts, Warnweste, Helms etc.
Wieder 15 Meter weiter - der Radweg führt wieder auf einen Extraweg - diesmal an einer Fußgängerampdel vorbei. Gefährlich dort: der Radweg führt vor den wartenden - meist ortsunkundigen Passanten vorüber - die gedanklich lediglich auf das Kreuzen der Straße fixiert sind, nicht jedoch auf zweirädrige Verkehrsteilnehmer. Oft sind es Touristen aus Fernost oder Nordamerika.
Danach beruhigt sich die Lage. Hier und da parken dann noch Baustellenfahrzeuge neben der Radspur - sicher ein vorübergehendes Phänomen. Allerdings trotzdem nicht ganz ungefährlich, wenn plötzlich die Radspur durch eine auffliegende Fahrertüre versperrt wird.Danach ist alles easy: vorbei am Straßenstrich mit den bedeuernswerten Kreaturen, die sich dort für einen Appel und ein Ei verdingen und im Gestrüpp auf der anderen Seite der Straße unappetitliche Berge gebrauchter Papier- und Feuchttücher zurücklassen - garatiert ein Dorado für so manchen Genforscher, aber das Thema will ich hier nicht vertiefen.
Wird am neuen Radisson-Hotel nicht gerade einmal wieder eine Bombe entschärft, hat man es schon fast geschafft, nach Rödelheim zu kommen. Jedoch stellt sich die Frage: Fahre ich die Brücke auf der richtigen Seite hinüber oder wechsele ich am Opelkreisel? Bleibt man rechts, hat man nach der Abfahrt das Problem, wie man auf die andere Straßenseite kommt. Eine Fußgängerampel in der Mitte der Abfahrt bremst ganz schön aus. Weiter unten muss man schon recht waghalsig kreuzen, will man etwa in die Biegwaldsiedlung einbiegen (und legal ist das auch nicht). Da fahre ich doch lieber von Anfang an auf die gegenüberliegende Seite und radle gegen den Strich. Vertretbar, wie ich finde, denn es gibt sowohl einen breiten Radweg, als auch einen breiten Fußbweg, den ich noch nie jemanden habe nutzen sehen. Allerdings erzählte mir eine Freundin mal von einer Begegnung mit den Cops, die ihr eine Verwarnung aussprachen und sie dazu zwangen, doch die andere Seite zu nutzen. Mir blieb das zum Glück bisher erspart.
Und wer im Biegwald die Buckelpiste auf der rechten Seite aufspart und konsequent links fährt (meist ist ja rechts eh alles mit Gassigängern zugeparkt) kann sich vielleicht auch noch danach über eine brauchbare Bereitung freuen.
Unterm Strich: 20 Minuten dauert der Ritt - schneller ist die S-Bahn auch nicht, vorausgesetzt sie fährt pünktlich.

Samstag, 9. November 2013

Radelnd in Rödelheim, Teil 1: Bewegung ist gesund - die Anfänge


Muss denn immer erst etwas passieren, bevor sich etwas ändert? Vermutlich ja. Bei mir ist meine Hausärztin schuld. Ich war zur Untersuchung, musste den Oberkörper entblößen, was mir peinlich war. Denn auch bei mir sind die besten Jahre vermutlich rum (so sie denn je da waren). Ein Mann wie ein Baum - jedes Jahr ein Ring mehr. Das hatte auch meine Ärztin bemerkt. Und sprach mich darauf an.
Ich lavierte, erzählte von mangelnder Zeit, jetzt, wo die Kinder so klein sind und überhaupt ich würde ja gerne, aber zum Laufen (was ich früher durchaus 2x die Woche eine Stunde tat) war einfach kein Platz mehr in meinem Leben.
Ob ich denn nicht zweimal die Woche mit dem Rad zu Arbeit fahren könne? Wie denn, ich arbeitete zu der Zeit noch in Mainz, inzwischen in Wiesbaden. Beides über 35 km entfernt.
Ein Fahrrad hatte ich freilich. Ein neuwertiges sogar. Vor 5 Jahren etwa gekauft; tolles Teil, acht Gänge, fährt sich super, schnell wie der Blitz. Nur gefahren war ich bis dahin insgesamt geschätzte 30 Kilometer. Es war praktisch noch nicht einmal richtig eingefahren.
Doch die Mahnung hallte nach. Gründe dagegen gab es genug. durchgeölt zur Arbeit kommen und den ganzen Tag stinken? Die Kollegen im Großraumbüro werden ihre Freude haben. Früher aufstehen? Das Rad womöglich am Hauptbahnhof stehen lassen? Dann kann ich es ja auch gleich verschenken, bei den Gestalten, die sich dort herumdrucksen und im Minutentakt Räder knacken. Dachte ich. Und wie überhaupt zum Hauptbahnhof kommen? Etwa an der Messe längs mit 5000 Autos pro Stunde?
Irgendwann war es doch soweit. Ein Termin im Polizeipräsidium war der Auslöser. Mit Öffentlichen von Rödelheim zur mühsam zu erreichen; und wie komme ich danach zum Bahnhof? Die Frau brauchte das Auto. Kacke! Also doch mal Radfahren? Ich plante zeitlich großzügig. Schließlich wollte ich nicht klebrig, schmierig und außer Atem dort aufschlagen. Ob eine Stunde reicht? Besser anderthalb. Nach etwas mehr als einer halben Stunde konnte ich eine ausgiebige Pause im Park einlegen und den Joggern beim Rundendrehen zuschauen. Ich bemerkte Blumen und Blüten, sah, wie die Vegetation langsam aber machtvoll aus dem Winterschlaf erwachte. Ich parkte direkt vor dem Präsidium. Parkplatzsuche? Doch nicht mit dem Rad! Es begann mir zu gefallen.
Termin zuende. Warten auf den Bus? Wieso? Rauf auf's Rad, ab in die Stadt. Selbst bei Beachtung aller Regeln und roten Ampeln dauerte das nur eine Viertelstunde und ich stand am Hauptbahnhof.
Die für mich günstigste Verbindung fährt von Glais 24. Die Rheingau-Linie über Höchst und Mainz-Kastel. Statt also den weiten Weg dorthin zu laufen (der Zug fährt wirklich maximal weit außen ab) rollte ich am Bahnhof vorbei. Gleich neben dem Gleis, zehn Meter Luftlinie vom wartenden Zug ein Radparkplatz. Sauber. Abschließen. Fertig. Ich wette diesen Stellplatz haben die Radknacker nicht auf den Schirm. Außerdem ist 30 Meter weiter die Polizeiwache - wagt es nicht, ihr Schurken.
Ab Abend fahd ich das rad so wieder, wie ich es abgestellt hatte; nich nicht einmal randaliert! Das geht doch gut los.

Nächster Teil: Wie man gesund mit dem Rad vom Hauptbahnhof nach Rödelheim findet, ohne im Kühlergrill zu enden!