Dienstag, 30. Oktober 2012

Stadtteil gegen Rassismus: Braune Schmierereien auf Linke-Plakat

Rödelheim. Bislang war eher witzig bis ärgerlich, wenn ich ab und an abstruse anonyme Briefe im Briefkasten fand,offenbar, weil an meinem Gartentor der Aufkleber "Rödelheim - Stadtteil gegen Rassismus" klebt.
Auch wurde dieser schon analog zum Aufkleber unten rechts im Bild überklebt. Alles okay,verbuche ich unter freier Meinungäußerung. Wobei ich Meinung eigentlich nur denen zugestehe, die sich dazu bekennen und nicht feige und anonym agieren. Aber gut. Rechte Arschgeigen scheinen das anders zu sehen. Nun schickte mir jemand jenes Bild (oben) zu. Und das finde ich schon ein starkes Stück. "Freiheit für Zschäpe" wird dort gefordert, die letzte Überlebende der NSU-Terrorzelle. Dass sich dieser kranke Wunsch nicht erfüllen wird, ist anzunehmen, aber nur ein schwacher Trost angesichts der Tatsache, dass es tatsächlich noch immer Hirne gibt, die sich derart kranke Forderungen ausdenken. Aus diesem Grund habe ich folgenden offenen Brief an einige Mitglieder des Ortsbeirats geschrieben:
"Sehr geehrte Mitglieder des Ortsbeirats,


vor einigen Wochenschon hatte ich Ihnen eine Mail geschrieben. Darin hatte ich Sie darauf hingewiesen, dass ich - seit ich den Aufkleber "Rödelheim - Stadtteil gegen Rassismus" am Gartentor habe, in unregelmäßigen Abständen anonyme Briefe bekommen habe. Ich habe im Blog www.roedelheimer.de mehrfach darüber berichtet. Vor wenigen Wochen, das war der Anlass meines Briefes, wurde bei meinem Aufkleber das Wort "Rassismus" mit "Linksfaschisten" überklebt - so, wie auf dem beiliegenden Foto.
Nun fällt mit immer wieder auf, dass vor allem Plakate der Linken ähnlich überklebt und verunglimpft werden. Zu Bewundern vor der Kita im Biedenkopfer Weg oder, wie auf dem Foto zu sehen, bei Aldi.
Vor diesem Hintergrund wundert es mich umso mehr, dass die Ortsbeirats-CDU das Schild am Hausener Weg jüngst abhängen wollte, aus Angst, so hieß es damals, man könnte glauben, Rödelheim habe ein Rassismusproblem.
So langsam kommt mir angesichts der Verunglimpfungen der Gedanke, dass dieses Problem tatsächlich vorhanden ist - mehr als ich je zu glauben geahnt hätte. Das ist bitter, denn ansich halte ich Frankfurt für eine der tolerantesten Städte, die ich kenne.
Aber: Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass dies so bleibt. Sie sollten und dürfen die Augen nicht mehr davor verschließen, dass dieses Problem offensichtlich vorhanden ist, mutmapßlich sogar vorhandener, als wir uns das alle wünschen. Das Problem muss und sollte öffentlich diskutiert werden damit braune Arschgeigen merken: hier ist keine handbreit Platz für braune Gesinnung - nicht jetzt und nicht in Zukunft.
Es wäre übrigens nett, wenn sich mehr als nur Herr Sasse dazu bemüßigt sähen, auf mein Schreiben zu reagieren.

Beste Grüße"

Mal sehen, ob es diesmal mehr als nur eine Reaktion gibt.

Freitag, 26. Oktober 2012

Zum x-ten Mal: Bewaffneter Raubüberfall auf ach ihr wisst es schon

Rödelheim. Mit einer Pistole bewaffnet überfiel ein bislang unbekannter Räuber gestern (Donnerstag) früh gegen 3.15 Uhr eine Spielothek in der Burgfriedenstraße und erbeutete dabei mehrere hundert EUR Bargeld. Der Täter brach dabei die bereits verschlossene Eingangstür auf und bedrohte eine hinzueilende Angestellte, die aufgrund der Geräusche aus einem Nebenzimmer geeilt kam. Er forderte das Bargeld und flüchtete anschließend mit seinem Raubgut.Das teilt die Polizei mit. Kleines Gewinnspiel: Weiß jemand, der wievielte Überfall das in diesem Jahr war? Wer's weiß kann mit die Zahl mailen. Zu gewinnen gibt es 'ne Partie Poolbillard in einer Rödelheimer Spielothek nach Wahl. Ich mach aber nur mit schusssicherer Weste mit.

Samstag, 20. Oktober 2012

Im Ortsbeirat geht es um die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes

Rödelheim. Der Bahnhof ist ja ziemlich weit umgebaut, jetzt geht es weiter mit dem direkten Umfeld. Deshalb sibd Vertreter des Stadtplanungsamtes sind eingeladen, um die aktuellen Pläne für den Baruch-Baschwitz-Platz vorzustellen im Ortsbeirat 7 vorzustellen. Die Sitzung ist am Dienstag, dem 30. Oktober, 19.30 Uhr, Gemeindezentrum der evang. Cyriakusgemeinde, Wolf-Heidenheim-Straße 7. Die Vorstellung erfolgt im Rahmen der Bürgerfragestunde, also zu Beginn der Sitzung. Niemand muss sich also bis zum spannenden Tagesordnungspunkt den Hintern plattsitzen.
Interessant wird zu hören sein, wie sich die Stadt die Gestaltung vorstellt. Bislang war ja wenig erbauliches zu vernehmen. Bei einer Begehung kritisierten einigen die Positionierung des Toilettenhäuschens, andere wunderten sich, weshalb es wohl Platz für den Flohmarkt, nicht jedoch für einen Wochenmarkt geben soll (vielleicht weiß man ja bei Rewe auf der anderen Bahnsteite warum). Sicherlich auch interessant zu hören wird sein, wie sich die Parksituation rund um den Pendlerbahnhof, der ja bekanntlich um eine weitere Buslinie erweitert wurde, gestalten soll. Schon jetzt sind nämlich im unmittelbaren Umfeld - Breitlacherstraße, Röderich-, Arnoldshainer-, Dreispitz-, Alexanderstraße und im Rödelheimer Bahnweg und sicher auch in der Marquardstraße unter der Woche viele parkende Autos von Pendlern zu beöbachten, während das kleine gebührenpflichtige Parkhaus am Bahnweg leer steht. Ein Anwohnerparken, wie bereits vor einigen Jahren an der Ostseite angedacht, dürfte sicherlich keine gangbare Alternative sein. Bislang jedenfalls war von offizieller Seite noch nichts von einem Parkkonzept, das einen derart wichtigen Verkehrsknotenpunkt Rechnung trägt, die Rede. Man darf also gespannt sein.

BuchhändlerJochen Baumgärtner insolvent - auch der Rödelheimer Büchergarten betroffen

Rödelheim. Bereits am Freitag vor einer Woche, am 12. Oktober, hat Buchhändler Jochen Baumgärtner beim Amtsgericht Offenburg einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind neben dem Stammhaus in Kehl (die seit 1954 existierende Buchhandlung Baumgärtner) auch Filialen in Georgsmarienhütte, Hagen, Rinteln (geführt jeweils unter dem Namen Sedlmair), Frankfurt-Rödelheim (Rödelheimer Büchergarten), Einbeck (Haus der Bücher), Gelnhausen (Grimmelshausen Buchhandlung) und Vaihingen (Kern Büro + Buch) sowie die von Baumgärtner geführte Weltbild-Filiale in Kehl.
Die Löhne und Gehälter der rund 50 Mitarbeiter sind bis einschließlich September 2012 bezahlt und in den kommenden drei Monaten über das Insolvenzgeld gesichert.Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Cornelius Nickert bestellt. Das vorläufige Insolvenzverfahren wird voraussichtlich bis Ende Dezember andauern. Der Geschäftsbetrieb wird in dieser Zeit fortgeführt.

Montag, 8. Oktober 2012

Abschied: Pfarrer Schneider hat die Cyriakusgemeinde Richtung Offenbach verlassen


 Rödelheim. Nun ist er also weg. Pfarrer Ludwig Schneider hat die evangelische Cyriakusgemeinde in Richtung Offenbach verlassen. Künftig wird es in der Französisch-Reformierten Kirche in der Heerstraße auch Gottesdienste in französischer Sprache geben. Dafür will  Pfarrer Ludwig Schneider sorgen, der sich nun, seinen hugenottischen Wurzeln entsprechend, den Namen -Trotier angehängt hat. Der gebürtige Wiesbadener war lange in Rödelheim aktiv, dem Stadtteil, in dem er auch aufgewachsen war.
In Rödelheim war er über zehn Jahre lang tätig und wurde im Juli von der Gemeindeversammlung der Französisch-Reformierten Gemeinde als Nachfolger von Pfarrerin Christiane Esser-Kapp gewählt. Gestern wurde der neue Pfarrer in einem Gottesdienst in sein neues Amt eingeführt. Im Dienst ist er bereits seit Anfang Oktober. „Die Stelle passt perfekt zu mir“, sagt der 49-jährige Theologe der Frankfurter Rundschau. 
Eigentlich hatte ich und meine Familie vergleichsweise wenig Kontakt zu Pfarrer Schneider. Dennoch beschlich mich ein Bedauern, als ich vor einigen Wochen in den Gemeindenachrichten davon las. Unsere Kinder sind noch jung, deshalb gehören wir nicht zu den regelmäßigen Kirchgängern. Wir versuchten es ein paar Mal. Nach wenigen Minuten schien es uns aber besser, die Kirche wieder zu verlassen, weil die Kinder einfach noch nicht so lange stillhalten können. Aber ich dachte immer: Wenn die beiden einmal größer werden, dann sind sie bei Pfarrer Schneider in guten Händen. 
Er schien nämlich ganz nah dran, an seinen jüngsten Gemeindemitgliedern, und wirklich an ihnen interessiert. Als er zum Taufvorgespräch zu uns nach Hause kam, setzte er sich ganz selbstverständlich zu den Kindern auf den Fußboden (sitzen ging da noch nicht) und beschäftigte sich mit ihnen. Mich beeindruckte das. Und auch, wenn man sich fortan in Rödelheim über den Weg lief, grüßte er stets freundlich oder blieb, wenn er nicht schon auf dem Rad sportiv vorbeigesaust war, für ein kurzes Schwätzchen stehen. Kurzum: Er gab einem das Gefühl - wie gesagt, wir gehören nicht zu den etatmäßigen Kirchenbesuchern am Sonntag - zur Gemeinde dazuzugehören. Ein schönes Gefühl.
Pfarrer Schneider gehörte auch zu den ersten, die sich meldeten, als dieses Blog online ging. Er hatte gleich erkannt, dass es heutzutage wichtig ist, präsent zu sein und sich zu interessieren - auch bei einem absoluten Spartenprogramm wie diesem Blog. Ohne das jetzt vertiefen zu wollen: Bei der anderen Fraktion habe ich auch widerholt die Zusammenarbeit angeboten, gehört habe ich nichts. Aber das nur am Rande.
Bei Pfarrer Schneider war das anders. Wie selbstverständlich war er bei der "Gründungsveranstaltung" im Stadtteilbüro dabei - das war im April 2011. Wieder mekte man sein echtes Interesse und Aufgeschlossenheit. Nun ist er also weg, schade, aber immer hin nicht aus der Welt - wenn auch in Offenbach :). Wie dem auch sei: Ich wünsche Pfarrer Schneider von hier aus alles Gute, einen super Start und dass er in der neuen Gemeinde seine Pläne und Wünsche verwirklichen kann. Und um den Kontakt zu seinem Rödelheim nicht zu verlieren, gibt es ja auch noch dieses Blog. Deshalb, Pfarrer Schneider, ich zählt auch weiterhin auf Sie als Leser. Glück auf!



Montag, 1. Oktober 2012

Stadtteil gegen Rassismus: CDU fürchtet sich ums Image des Stadtteils

Das Schild „Rödelheim –Stadtteil gegen Rassismus“ könnte signalisieren, dass es in Rödelheim ein Problem mit Rassismus geben könnte. Auf diese abenteuerliche Argumentationslinie, wie sie CDU-Mann Alexander Zollmann im Ortsbeirat vertreten hat, muss man erst einmal kommen. Vorausgesetzt die Rundschau hat das richtig wiedergegeben, wovon ich aber ausgehe. Es ist doch genau umgekehrt, zumindest empfinde ich das so. Denn ein solches Schild signalisiert doch nicht, dass es hier Probleme gibt. Sonst wäre es schon längst dem Vandalismus zum Opfer gefallen. Dieses Schild zeigt mir als Bürger: Hier gibt es Menschen, die sich kümmern, Menschen, die die Augen offen halten und Menschen, die braunem oder sonst wie geartetem Rassismus entgegen treten. Das finde ich ungemein beruhigend. Denn man kann die Augen nicht weit genug öffnen. In einem gebe ich Herrn Zollmann Recht. Frankfurt ist sehr liberal, es würde mich schon sehr wundern, wenn in dieser Stadt braunes Gesocks einen Stiefel auf den Boden bekommen würde. Gott sei dank ist das so! Und das soll auch so bleiben. Und genau deshalb ist ein solches Schild, wie es zum wiederholten Mal diskutiert wurde, gut angelegt und kann gar nicht sichtbar genug angebracht werden. Denn von Sonntagsreden und warmen Worten, wie wir sie dieser Tage zum Tag der deutschen Einheit wieder en masse hören werden, lassen sich die Probleme nicht lösen. Deshalb täten Kommunalpolitiker gut daran, jede Form von bürgerschaftlichem Engagement zu unterstützen.

Ordnungsamt ist Apfeldieben auf der Spur

Rödelheim. Das Ordnungsamt wird zukünftig Kontrollfahrten in Streuobstgebieten der Stadt Frankfurt durchführen, um den Obstdiebstahl auf Privatflächen zu unterbinden. Von Ende September bis Mitte Oktober wird die Stadtpolizei vom Sossenheimer Unterfeld bis zum Berger Hang auch in den Abendstunden und an den Wochenenden verstärkt mit Streifen unterwegs sein.

Schon in der Vergangenheit konnten Obstbaumbesitzer ihre Bäume mit einem gelben Band markieren, das Obstdiebe abschrecken soll. Doch fehlte bisher eine systematische Kontrolle und Abschreckung. Die Kontrollfahrten sind ein Baustein des Streuobstkonzeptes, das die Untere Naturschutzbehörde entwickelt und betreut, um private Obstgärtner bei der Pflege und Nutzung ihrer Streuobstwiesen zu unterstützen.

Wer Obstdiebstahl beobachtet, kann dies beim Sicherheitstelefon unter Telefon 069/212-44044 melden. Das Ordnungsamt hat die Befugnis Personalien festzustellen und Bußgeldverfahren einzuleiten.